Oberflächenveredelung durch galvanisches Verzinken
1. Einführung in das galvanische Verzinken
Das
galvanische Verzinken ist ein elektrochemisches Verfahren zur Oberflächenveredelung von Metallteilen, bei dem eine dünne Zinkschicht auf das Werkstück aufgetragen wird. Diese Beschichtung dient hauptsächlich als
Korrosionsschutz und verbessert die
optischen sowie
mechanischen Eigenschaften des Bauteils.
2. Verfahren des galvanischen Verzinkens
Das Werkstück wird in ein
elektrolytisches Zinkbad getaucht und als Kathode geschaltet. Durch einen Stromfluss lagert sich das positiv geladene Zink (Anode) als dünne Schicht auf der Metalloberfläche ab.
Ablauf des Prozesses:
-
Vorbereitung: Reinigung des Werkstücks durch Entfetten, Beizen oder Strahlen.
-
Elektrolytisches Bad: Eintauchen in eine Zinklösung (z. B. saure oder alkalische Elektrolyte).
-
Galvanische Abscheidung: Gleichstrom sorgt für die Ablagerung von Zink.
-
Passivierung (Chromatierung): Erhöhung des Korrosionsschutzes durch eine Schutzschicht.
-
Trocknung und Nachbehandlung: Optional Versiegelung oder zusätzliche Beschichtungen.
3. Vorteile des galvanischen Verzinkens
✅
Effektiver Korrosionsschutz – Schutz vor Rost und Umwelteinflüssen.
✅
Gleichmäßige Schichtdicke – Präzise Steuerung der Zinkschicht (5-25 µm).
✅
Gute Haftung für weitere Beschichtungen – Ideal für Lackierungen und Pulverbeschichtungen.
✅
Kosteneffizient – Wirtschaftlicher als alternative Korrosionsschutzverfahren.
✅
Umweltfreundlich – Moderne Verfahren mit chromfreien Passivierungen (Cr(VI)-frei).
4. Arten der Passivierung nach dem Verzinken
Passivierungsart Eigenschaften Korrosionsschutz (Salzsprühnebeltest in Stunden) Blaupassivierung Chrom(VI)-frei, gute Optik 120 – 240 h
Gelbpassivierung Höherer Schutz, leicht gelblicher Farbton 240 – 480 h
Schwarzpassivierung Dekorative schwarze Oberfläche 240 – 480 h
Dickschichtpassivierung Höchster Korrosionsschutz 500 – 1.000 h
5. Anwendungen des galvanischen Verzinkens
-
Automobilindustrie: Schrauben, Karosserieteile, Fahrwerkskomponenten.
-
Maschinenbau: Getriebeteile, Verbindungselemente, Wellen.
-
Bauwesen: Beschläge, Schrauben, Balkenkonstruktionen.
-
Elektroindustrie: Gehäuse, Kabelkanäle, Schaltschränke.
-
Möbelindustrie: Dekorative Metallteile mit zusätzlichem Schutz.
6. Vergleich mit anderen Verzinkungsverfahren
Verfahren Schichtdicke Korrosionsschutz Oberflächenqualität Galvanisches Verzinken 5 – 25 µm Mittel bis hoch Sehr glatt, dekorativ
Feuerverzinken 50 – 150 µm Sehr hoch Rau, industrielle Optik
Zink-Nickel-Beschichtung 10 – 30 µm Extrem hoch Hohe Abriebfestigkeit
Fazit
Das
galvanische Verzinken ist eine bewährte Methode zur
Oberflächenveredelung, die Metalle zuverlässig vor Korrosion schützt und gleichzeitig eine ästhetische Optik bietet. Es wird vor allem in der
Automobil-, Maschinenbau- und Bauindustrie eingesetzt, wo eine präzise, dünne und gleichmäßige Zinkschicht erforderlich ist.