🛡️ Aluminium passivieren
– Effektiver Korrosionsschutz & optimale Haftgrundvorbereitung Passivieren von Aluminium ist ein bewährtes Verfahren, um Aluminiumbauteile vor
Korrosion zu schützen und gleichzeitig die
Haftung für nachfolgende Beschichtungen oder Klebeverbindungen zu verbessern. Dabei wird die natürliche Oxidschicht durch eine gezielt erzeugte, stabilere Schutzschicht ersetzt oder verstärkt.
🔍 Was bedeutet "Passivieren" bei Aluminium?
Beim Passivieren wird die Aluminiumoberfläche in einer chemischen Lösung behandelt, sodass sich eine
kompakte, dichte und stabile Oxidschicht bildet. Diese Schicht:
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schützt das Grundmaterial vor Umwelteinflüssen,
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verhindert weiteres Oxidieren (Weißrost),
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verbessert die Haftung von Lacken, Pulverbeschichtungen oder Klebern.
🔧 Gängige Passivierungsverfahren für Aluminium
Verfahren Merkmale / Einsatzbereiche
Chromatieren (z. B. Alodine 1200, SurTec 650) Sehr guter Korrosionsschutz, gute Lackhaftung, teilweise Cr(VI)-frei verfügbar
Ti/Zr-basierte Passivierung Chrom(VI)-freie Alternative, zunehmend industrieller Standard
Phosphatieren (seltener) Bei hybriden Systemen, z. B. Aluminium/Stahl-Verbindungen
Anodisieren (Eloxieren) Sonderform der Passivierung – elektrochemisch, mit dicker Oxidschicht
✅ Vorteile des Passivierens
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🛡️ Langfristiger Korrosionsschutz
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🔗 Verbesserte Haftung für Pulverbeschichtung, Lack, Kleber
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♻️ Umweltfreundliche, chromfreie Systeme verfügbar
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📏 Keine Maßveränderung bei dünner Passivierung (Ausnahme: Eloxal)
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⚙️ Verarbeitungssicher auch bei großflächigen oder komplexen Teilen
🧪 Anwendungsbereiche
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Automobilindustrie (Karosserieteile, Halterungen)
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Luft- und Raumfahrt (strukturtragende Bauteile)
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Elektronik (EMV-Gehäuse, Kühlkörper)
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Maschinenbau (Gehäuse, Halter, Träger)
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Medizintechnik (nur bei biokompatibler Behandlung)
📌 Normen & Richtlinien
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DIN EN ISO 12487 – Passivierung von Aluminium
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MIL-DTL-5541 – Spezifikation für chemisches Umwandlungsverfahren (z. B. Alodine)
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RoHS/REACH – bei Cr(VI)-freien Passivierungen konform
⚠️ Hinweis zu Chromatieren
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Gelbchromatierung enthält Chrom(VI) → nicht mehr RoHS-konform, aber technisch sehr leistungsfähig
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Alternative: Cr(III)-basierte Passivierungen (z. B. SurTec 650)
📝 Fazit
Das
Passivieren von Aluminium ist eine
wichtige Vorbehandlungsmaßnahme, wenn es um
Korrosionsschutz, Haftgrundoptimierung und Maßhaltigkeit geht. Es lässt sich gut in industrielle Fertigungsprozesse integrieren und ist in vielen Varianten – auch umweltfreundlich – verfügbar.