Feinstbearbeitung im Außenrundschleifverfahren

Merkmale des Außenrundschleifens

1. Bearbeitungsprozess:
   • Beim Außenrundschleifen wird die zylindrische Oberfläche eines Werkstücks durch ein rotierendes Schleifwerkzeug bearbeitet.
   • Werkstück und Schleifscheibe drehen sich dabei in entgegengesetzten Richtungen, was eine präzise Materialabtragung ermöglicht.
2. Feinstbearbeitung:
   • Ziel ist die Reduktion von Oberflächenrauheit und die Einhaltung engster Maßtoleranzen, häufig im Bereich von wenigen Mikrometern.
   • Oftmals wird ein zweiter Schleifdurchgang (Feinschlichten) durchgeführt, um höchste Qualität zu erzielen.
3. Formen:
   • Bearbeitung von zylindrischen, konischen oder profilierten Außenflächen.
   • Geeignet für rotationssymmetrische Teile wie Wellen, Bolzen, Achsen und Lagerzapfen.
4. Werkstoffe:
   • Typisch sind gehärtete Stähle, Legierungen, Keramiken und andere schwer bearbeitbare Materialien.
   • Schleifscheiben aus CBN (kubisches Bornitrid) oder Diamant sind bei hochharten Materialien gängig.

Verfahrenstypen

1. Einstechschleifen:
   • Für kurze, definierte Werkstückabschnitte.
   • Die Schleifscheibe fährt radial ins Werkstück ein.
2. Längsschleifen:
   • Bearbeitung längerer Werkstücke durch axiales Verschieben der Schleifscheibe.
   • Ideal für Wellen oder längliche Bauteile.
3. Spitzenloses Außenrundschleifen:
   • Werkstück wird zwischen einer Führungswalze und der Schleifscheibe geführt.
   • Hohe Effizienz und Genauigkeit, besonders für serielle Produktion kleiner Bauteile.
4. Profilschleifen:
   • Erstellung komplexer Geometrien auf der zylindrischen Außenfläche.

Anwendungsbereiche

1. Automobilindustrie:
   • Schleifen von Kurbelwellen, Nockenwellen, Getriebewellen, Kolbenstangen und Achsen.
2. Maschinenbau:
   • Präzisionswellen, Führungszapfen, Lagerrollen.
3. Luft- und Raumfahrt:
   • Hochpräzise Komponenten wie Turbinenwellen.
4. Werkzeugherstellung:
   • Schleifen von zylindrischen Werkzeugkörpern oder Schaftfräsern.

Vorteile des Außenrundschleifens

1. Hohe Präzision:
   • Maßgenauigkeit im Mikrometerbereich.
   • Optimaler Rundlauf und Formgenauigkeit.
2. Exzellente Oberflächenqualität:
   • Niedrige Rauheitswerte (Rz bis < 1 µm).
   • Glatte und verschleißfeste Oberflächen.
3. Bearbeitung harter Materialien:
   • Präzise Endbearbeitung von gehärteten Werkstoffen, die durch andere Verfahren schwer bearbeitbar sind.
4. Vielfältige Werkstückgrößen:
   • Geeignet für kleine Bauteile bis hin zu großen, langen Werkstücken.

Prozessparameter und Optimierung

1. Schleifscheibenwahl:
   • CBN- und Diamantschleifscheiben für harte Materialien.
   • Korund- oder Siliziumcarbid-Scheiben für weiche Werkstoffe.
2. Kühl- und Schmiermittel:
   • Verwendung von Emulsionen oder synthetischen Kühlschmierstoffen zur Reduktion von Hitzeentwicklung und Materialspannungen.
3. Schleifbedingungen:
   • Präzise Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit, Schleifgeschwindigkeit und Zustelltiefe.
   • Optimierte Parameter sorgen für minimalen Materialabtrag und Vermeidung von Gratbildung.

Fazit

Bereich von 2µm

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