Wenn auch eine gewisse Verwandtschaft besteht, der berühmte seidene Faden, an dem das Schicksal oder auch ein Schwert hingen, hat mit Nähgarn nur wenig zu tun. Wohl kann Nähgarn auch aus Seide gesponnen werden, in der Regel handelt es sich jedoch um Garngemische, die unter anderem dazu genutzt werden, Textil- oder Gewebeteile miteinander zu verbinden. Im Textilgewerbe werden verschiedene Arten von Nähgarn angewendet, die nicht nur dem Zusammenhalt dienen. So werden etwa Effektgarne verwendet, die aus farblich unterschiedlichen Fäden gesponnen wurden oder Fäden besitzen, die einen metallisch wirkenden Glanz hervorrufen. Allerdings werden diese Garne in der Regel nicht als Nähgarne verwendet, sondern dienen als Grundlage für Strick- oder Häkelwaren. Fachgeschäfte des Textilgewerbes genauso wie Kaufhäuser und Online-Shops bieten für Hobbyzwecke komplette Sets- und Garnpakete in uni oder mehrfarbig an, die dazu anregen, eigene Muster-Kreationen zu entwerfen. Eine Besonderheit sind Bändchengarne, die nicht rund, sondern flach gesponnen sind. Eine Strickware aus Bändchengarn erhält durch die Verdrehung des Garnes während der Verarbeitung eine besondere, reliefartige Textur, die sie von anderen gestrickten Textilien deutlich abhebt.