Aus Kammgarn hergestelltes Gewebe bildet die Grundlage für hochwertige Artikel des Textilgewerbe aus dem Bereich Oberbekleidung, Strümpfe oder auch Funktionstextilien beziehungsweise Heimtextilien. In einer Kammgarnweberei werden Garne verarbeitet, die aus dem sogenannten Kammzug der Wolle stammen. Diese Kammwolle ist meistens aus sehr feinem Tierhaar oder auch aus Chemiefasern genauso wie Mischungen daraus. Baumwolle wird nicht zur Herstellung von Kammgarn verwendet. Vor der Verarbeitung zu Gewebe in einer Kammgarnweberei wird der Kammzug auf speziellen Spinnmaschinen zu Garn verspinnt. Seine hohe Qualität hat das Garn seiner festen und glatten Struktur, einer geringen Haarigkeit und nur wenigen abstehenden Faserenden zu verdanken. So werden aus diesen Garnen in einer Kammgarnweberei Gewebe wie etwa Gabardine hergestellt, ein klassischer Stoff für Damen- und Herrenmäntel. Neben dem relativ weichen und kurzfaserigen Gabardine kommen in der Kammgarnweberei weitere Garne mit längeren Fasern und höheren Härtegraden zur Anwendung. Gerade in der Herstellung von Funktionstextilien sind Kammgarne hervorragend geeignet, bestimmte Eigenschaften wie Winddichte und Atmungsaktivität in der Kleidung herzustellen. Durch das glatte Garn lässt sich die Gewebedichte von 105 dtex bis 10000 dtex einstellen.